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Die Techniken des Yoga wurden erstmals zwischen 200 v. und 200 n. Chr. von Patanjali in den Yoga-Sutras (sanskr. sutra: Leitfaden) systematisch zusammengefasst. Patanjalis Yoga wird auch klassischer Yoga, Raja Yoga oder Kriya Yoga genannt. Die genauen Hintergründe ihrer Entstehung sind nicht bekannt. Ob sich hinter dem Namen -Patanjali eine einzelne Person, eine Brahmanenfamilie oder ein Zusammenschluss von Weisen verbirgt, bleibt bis heute im Dunkeln. Einer Legende nach befahl Vishnu seiner Schlange Adisesha, in Patanjali zu inkarnieren, damit sie den Menschen eine praktische Form des Yoga bringe.
Philosophie und Psychologie in einem
Die insgesamt 195 Sutras bestehen aus kurzen, prägnanten, jedoch bedeutungsvollen Sätzen. Wie in der modernen Psychologie wird hier die Funktionsweise des Geistes beschrieben, und welche Hindernisse, Schwierigkeiten und Störungen im Geist auftreten können, die Selbsterkenntnis und reflektiertes Handeln verhindern. Als Weg zu einer positiven Veränderung des Geistes empfehlen die Yoga-Sutras Patanjalis den sogenannten „achtgliedrigen Pfad“. Wird dieser Pfad befolgt, lassen sich die Ursachen des Leids erkennen und in der Zukunft vermeiden. So wird der Weg zur Selbsterkenntnis frei.
„Monkey Mind“ – Der Geist springt hin und her
Nach Patanjali besteht eine wesentliche Eigenschaft des Geistes darin, dass er sich normalerweise weigert, im Hier und Jetzt zu verharren. Vielmehr springt er wie ein Affe von Gedankenast zu Gedankenast. Er ist ständig rastlos in Bewegung und nicht auf den Augenblick konzentriert, sondern beschäftigt sich gleichzeitig mit den verschiedensten Dingen: mit Geschehnissen aus der Vergangenheit, mit Planungen für die Zukunft und mit allen Sinneseindrücken, die er währenddessen zu verarbeiten hat.
Gleichzeitig interpretiert der menschliche Geist üblicherweise alles, was gesehen, wahrgenommen und erlebt wird. Dabei lässt er sich von seinen Gedankenmustern, Gewohnheiten, Glaubenssätzen, Vorstellungen und Konditionierungen (im Sanskrit samskara genannt) leiten, die er im Verlauf seines Lebens erlernt und sich durch Wiederholung angewöhnt hat. Sie ziehen sich wie eine Furche durch den Geist und lassen den Geist nur schwer aus diesen Bahnen ausbrechen – unabhängig davon, ob sie gut oder schlecht, richtig oder falsch sind. Kein Wunder also, dass der Geist bei all diesen Aktivitäten in aller Regel unruhig ist – was zur Folge hat, dass auch die menschlichen Handlungen oftmals unkonzentriert und unreflektiert sind. Bewusstes Handeln dagegen setzt die Klarheit des Geistes voraus – eines Geistes, der zur Ruhe gekommen ist. Vor diesem Hintergrund entwickelte Patanjali den achtgliedrigen Pfad, mit dem Ziel, den Geist zur Ruhe zu bringen.
Ziel: Ein ruhiger Geist im Hier und Jetzt
Es wird stets die Aufgabe des Geistes bleiben, unaufhörlich zu denken und zu interpretieren – dafür ist er schließlich da. Es geht daher im Yoga nicht darum, den Geist auszuschalten, sondern vielmehr um die Fähigkeit, sich von seinem Hin und Her nicht beeindrucken zu lassen und stattdessen die gesamte Aufmerksamkeit auf einen einzigen Gegenstand, eine Sache auszurichten. So wird die Wahrnehmung klar und nicht mehr durch die Vielbeschäftigung des Geistes getrübt. Bewusstes und konzentriertes Handeln im Hier und Jetzt wird möglich – ein wahrhaft hohes Ziel. Jedoch legt einem der Geist auf dem Weg dorthin permanent Steine in den Weg: die Kleshas.
yogascittavrttinirodhah
Yoga ist, wenn die Bewegungen des Geistes zur Ruhe kommen. (Yoga-Sutra 1.2.)
Citta: Der Geist, das Meinende, der Verstand, der alles interpretiert, was wahrgenommen wird.
tada drastuh svarupe vasthanam
Dann entsteht die Fähigkeit jenseits aller vorgefassten Meinungen und Vorstellungen das Wahre zu erkennen. (Yoga-Sutra 1.3.)
Ob als sanftes oder anspruchsvolles Fitnesstraining, als Therapieform, ethischer Lebensstil, als spirituelle Erfahrung oder – und dies keineswegs zuletzt – aus reinem Spaß an der Freude und als Quelle des Vergnügens: Es gibt viele Gründe, sofort mit Yoga anzufangen.
Yoga:
- steigert Ausdauer, Kraft und Flexibilität
- stärkt Vitalität und Energie
- verbessert das eigene Körpergefühl
- reduziert Verspannungen und Schmerzen
- verzögert den Alterungsprozess
- lindert Altersbeschwerden
- führt zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit
- verhilft zu größerer Stressresistenz
- steigert die Lebensqualität und geistige Fitness
- fördert Mut, Durchhaltevermögen und Konzentration
- stärkt die eigene Zentriertheit und geistige Klarheit
- bringt Körper, Geist und Seele in Einklang
- eröffnet neue Perspektiven und Denkansätze
- hilft, Verhaltensmuster und Gewohnheiten zu erkennen und sie zu überwinden
- führt zu mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein
- beschreibt einen ethischen Verhaltenskodex
- bietet Raum für spirituelle Entwicklung
Yoga kann am eigenen Leib erfahren werden. Und das Wunderbare ist: Yoga zeigt sofortige und unmittelbare Wirkung!
„Yoga besteht zu 1 % aus Theorie und
zu 99 % aus Praxis und Erfahrung.“
(Patthabi Jois, * 1915)
„Regelmäßige Yoga-Übungen helfen, der Hektik des Alltags gelassen und standhaft entgegenzutreten.“
(B.K.S. Iyengar, * 1918)
Prana ist die im Körper zirkulierende Lebensenergie. Durch verschiedene Atemtechniken versucht der Yogi, im Zusammenspiel mit der körperlichen Praxis, Widerstände im Körper aufzuspüren. Mit den einzelnen Übungen lenkt er die Energie genau an diese Stellen, um Blockaden zu lösen. Er knipst also, bildlich gesprochen, das Licht an, um mehr zu sehen und spirituell auf eine höhere Ebene zu gelangen.
Pranayama: Lenkung der Energie. Das Sanskrit-Wort pranayama enthält eine Reihe von Bedeutungen: pra – Bewegung; na – fortdauernd, ständig; prana – Energie; yama – Kontrolle, Lenkung; ayama – Ausdehnung, Ausbreitung. Der Begriff lässt sich daher am ehesten mit „Energielenkung“ oder „Energieausdehnung“ übersetzen. Das Mittel dafür ist die Atmung.
Der Atem: Spiegel von Körper und Geist
Im täglichen Leben spiegelt der Atem vielfach unseren Geisteszustand wider, da jeder Gedanke und jedes Gefühl sich in Form von Ent- oder Verspannung, Ruhe oder Unruhe, Angst oder Aufnahmebereitschaft äußert und eine biochemische Reaktion im Körper hervorruft. Auch im Sprachgebrauch finden sich häufig Redewendungen, die auf die Beziehung zwischen Körper, Geist und Atem eingehen: Der Atem stockt, man muss erst einmal tief Luft holen, es bleibt einem die Luft weg, man muss zu Atem kommen oder man ist atemlos – um hier nur einige Beispiele zu nennen. Ist man entspannt, ist der Atem frei, tief und ruhig. Wer jedoch – aus welchen Gründen auch immer – innerlich in Aufruhr ist, bei dem wird die Atmung flach, hektisch und unregelmäßig.
Ein ruhiger Geist dank Pranayama
So wie der Geist auf den Atem wirkt, lässt sich umgekehrt auch der Geist von der Atmung beeinflussen. Genau das ist die Funktion von Pranayama, dessen Übungen bei Patanjali als vierte Stufe des achtgliedrigen Pfads wie auch im Hatha Yoga als zentraler Teil der Yoga-Praxis angesehen werden. Diese jahrtausendealten Techniken sind bewusst gesteuerte Atemübungen, mit denen ein Effekt im Geist und im Körper hervorgerufen wird. Dank ihnen werden Geist und Körper ruhig und Blockaden im energetischen Körper können verringert oder gar ganz überwunden werden. Durch bewusste Veränderungen der normalerweise unbewussten Atemmuster wird nicht nur eine Einheit von Atem, Geist und Körper hergestellt, sondern gleichzeitig werden Geist und Körper mit Lebensenergie versorgt.
Atembewusstsein schaffen
Kaum etwas geschieht automatischer und ungesteuerter als die natürliche Atmung und kaum etwas wird weniger Beachtung geschenkt als ebendieser lebensnotwendigen Tätigkeit. Die natürliche Atmung ist oft flach, unregelmäßig und mit unbewussten Atempausen
versehen, was einen zerstreuten, unkonzentrierten oder angespannten Geist widerspiegelt. Allein dies zu beobachten, ohne dabei die natürliche Atmung zu verändern, ist gar nicht so einfach. Häufig vertiefen sich die Atemzüge automatisch, sobald sich Konzentration und Bewusstsein darauf richten. Dennoch ist das Atembewusstsein – das Beobachten der natürlichen Atmung, ohne sie zu verändern – die Vorstufe für jedwede Atemübung, um den eigenen geistigen und körperlichen Zustand zu verstehen und die Wirkung einer anschließenden Atemübung wahrnehmen zu können.
Pranayama in der Praxis
Die Atemübungen dienen im Anschluss an die Asana-Praxis als gute Vorbereitung für die Meditation, da Pranayama auch als Brücke zwischen Körper und Geist angesehen wird. Manche der auf den folgenden Seiten vorgestellten Techniken können auch vorher geübt werden, andere wiederum lassen sich hervorragend mit der Asana-Praxis kombinieren.
Ein wenig Vorsicht ist geboten
Wenn Sie mit Atemu?bungen noch nicht vertraut sind, sollten Sie sich von einem Lehrer einführen lassen. Mit ein wenig Übung können die Techniken anschließend allein angewandt werden. Vorsicht ist aber immer geboten: Nähern Sie sich der Pranayama-Praxis langsam und Schritt für Schritt an, da durch Fehlatmung unter Umständen auch ungewollte körperliche Reaktionen wie z. B. Schwindelgefühle hervorgerufen werden können.
Es gibt eine Vielzahl von Pranayamatechniken, die am besten mit einem Lehrer oder einem guten Anleitungsbuch gelernt werden, z.B. „Yoga: Das grosse Praxisbuch für Einsteiger & Fortgeschrittene“.
Unter Pranayama wird eine bewusste Lenkung der Energie verstanden, das heißt das Regulieren und die Ausdehnung des Atems. Durch das Einüben einer bewusst gesteuerten Atmung werden Körper und Geist beruhigt, wodurch Blockaden aufgelöst werden und in der Folge Energie besser fließen kann. Mehr dazu unter Pranayama.
tatah ksiyate prakasavaranam
Wenn Pranayama regelmäßig geübt wird, verringern sich die Blockaden, die eine klare Wahrnehmung verhindern. (Yoga-Sutra 2.52.)
Sich zurückziehen, sich besinnen, zur Ruhe kommen - all das ist ja im täglichen Leben nicht besonders einfach, stürmen doch sekündlich Tausende von Sinneseindrücken auf uns ein. Eindrücke, die in Windeseile sortiert und beurteilt werden wollen, um zu entscheiden, ob eine Aktion erforderlich ist oder nicht. Mit Pratyahara jedoch entziehen Sie sich diesem lustigen Treiben.
Pratyahara bedeutet das Zurückziehen der Sinne: Diese sind gleichsam wie offene Türen im Geist, der sich allem zuwendet, was durch die jeweilige Tür auf ihn zukommt. Das ist einerseits lebensnotwendig, da die Sinne den Kontakt zur Außenwelt herstellen. Zum anderen besteht ständig die Gefahr der Reizüberflutung und der Ablenkung von der Konzentration auf eine Beschäftigung. Mit Pratyahara lernt man, die Sinnestüren zu schließen, sodass der Geist die äußeren Reize zwar noch wahrnimmt, aber nicht mehr auf sie reagiert.
Diese radikale monolistische Sicht auf die Welt (Wirklichkeit und Illusion) wurde von Generationen von Yogis, die auf der Basis der Yoga-Sutras des Patanjali Yoga praktizierten, nicht vollständig geteilt. Sie bedienten sich der globaleren Sicht, die der dualistischen Weltsicht entsprach: Danach teilt sich die Welt auf in das universelle Bewusstsein (Purusha) und das individuelle Bewusstsein (Prakriti). Purusha ist die göttliche Instanz, der wahres Sehen möglich ist und die ein kosmisches Bewusstsein von Unsterblichkeit besitzt. Purusha ist beständig, zeitlos, real und unwandelbar, sozusagen der Urzustand, der sich in Atman, dem göttlichen Kern in jedem einzelnen Menschen, manifestiert. Prakriti wiederum ist die wandelbare Materie, die äußere Schale, die aus allem, was gesehen und wahrgenommen werden kann, besteht. Diese Materie manifestiert sich in drei Formen, den sogenannten Gunas.
Raga, einem der Kleshas, drückt den Wunsch nach Bedürfnisbefriedigung aus und dem Festhalten an Vorlieben – was sich auch in einer regelrechten Gier oder in Süchten ausdrücken kann. Dahinter verbergen sich gute Erfahrungen, die man zumindest einmal gemacht hat und daraufhin immer wieder erleben möchte. Das Glücksverlangen allein steuert das Handeln.
Grundlage für diese auch Königsweg genannte Richtung sind die Sutras von Patanjali. Der Raja Yogi folgt dem achtgliedrigen Pfad Patanjalis und schenkt insbesondere den letzten drei Gliedern besondere Bedeutung. Er besitzt mit seinem Geist, seinem Körper und seinem Atem Werkzeuge, um zu Selbsterkenntnis zu gelangen.
obenOsho
Never Born -
Never Died -
Only visited this planet Earth between
Dec 11, 1931 - Jan 19, 1990
Diese Worte, die auf Oshos eigenen Wunsch in die Marmorplatte seiner letzten Ruhestätte eingemeißelt wurden, lassen schon vermuten, dass es sich bei Osho um einen außergewöhnlichen Menschen gehandelt hat.
Oshos Lebensstationen
Rajneesh Chandra Mohan – heute eher bekannt unter Bhagwan und später Osho – wurde 1931 in Indien geboren. Mit 21 Jahren sei er – so behauptet Osho – erleuchtet worden. Zunächst schloss er aber sein Philosophiestudium ab und lehrte als Professor am Raipur Sanskrit College und an der Universität von Jabalpur. Zunehmend widmete er sich jedoch seinen Reden und Vorträgen, bis er schließlich 1966 seine Professur ganz niederlegte. Unter dem Namen Acharya Rajneesh machte Osho Vortragsreisen durch Indien und leitete mehrmals im Jahr Meditations-Camps. Ab 1964 veröffentlichte das Jivan Jagruti Kendra in Bombay ein vierteljährliches Magazin über Oshos philosophische Vorträge und wurde später auch offizieller Herausgeber seiner Bücher.
Erste Kontroversen
Getreu seiner wohl recht ausgeprägten provokanten Ader hielt Osho 1968 in Indien eine Vortragsreihe, in der er eine freizügigere Einstellung gegenüber Liebe und Sex in der indischen Gesellschaft einforderte – was für erhebliche Kontroversen zwischen den Konservativen und den Anhängern von Osho führte.
Seine Anhänger – die “Neo-Sanyassins“
So sehr Oshos Vorträge kontrovers diskutiert wurden, so sehr wuchs doch seine Anhängerschaft. Ab 1970 begann er, Schüler („Neo-Sanyassins“ oder heute meist einfach kurz „Sanyassins“) zu initiieren. Sie erhielten von ihm einen neuen Namen und trugen bis auf weiteres orange- oder rotfarbene Kleidung und eine Mala (Gebetskette) mit 108 Holzkugeln und seinem Bild. Sowohl Name als auch Kleidung seiner Anhänger sind als Provokation zu verstehen: Die traditionellen und asketischen Sanyassins trugen ebenfalls rote Kleidung und eine Mala und werden in der indischen Bevölkerung als heilig angesehen. Nun lief eine immer größer werdende Schar „falscher“ Sanyassins herum, die den weltlichen Genüssen durchaus zugetan waren, die die Bevölkerung nicht von den „echten“ unterscheiden konnte – kein Wunder, dass dies auf geteilte Ansichten stieß.
Ashram in Poona
Umbenannt in Bhagwan, der „Erleuchtete“ oder der „Gesegnete“, gründete Osho in Poona (heute Pune) einen Ashram. In den 70er Jahren strömten ca. 250.000 intellektuelle Aussteiger insbesondere aus westlichen Ländern nach Poona, um seiner Philosophie, dem Rajneeshismus, zu folgen. Oshos tägliche Vorträge, speziell von ihm entwickelte Meditationstechniken, Selbsterfahrungsgruppen u.v.m. sollte sie zur Selbstfindung führen. Seine provokativen Vorträge und die wohl eher freizügigen Praktiken in den Selbsterfahrungsgruppen erregten internationales Aufsehen, so dass die westliche Presse anfing, von einem „Sex-Guru“ zu berichten – was das Interesse in der westlichen Welt aber wohl eher schürte als erschütterte. In fast allen Ländern der westlichen Welt wurden Niederlassungen der Osho-Bewegung gegründet. Diese bestehen zum Teil heute noch (z.B. Köln, Hamburg).
Oregon – Luxus pur
Ob Osho nun 1981 vor der indischen Steuerfahndung flüchtete oder Poona verließ, weil er nicht wie gewünscht expandieren konnte, hängt von der zu Rate gezogenen Quelle ab. Auf jeden Fall ließ er sich mit seinen Anhängern auf einer Ranch in Oregon, USA, nieder. Aufsehen erregte Osho erneut in den folgenden Jahren aufgrund seiner unverhohlenen Vorliebe für Luxus – in der Spitze umfasste seine Autoflotte 93 Rolls-Royce, mit denen er schon einmal gerne zu Interviews vorfuhr. Allerdings würde er, so betonte Osho, keinen einzigen davon besitzen. Er hätte keinen Cent, alles gehörte der Kommune, die ihm freundlicherweise die Autos zur Verfügung stellen. Er selbst würde alle Einnahmen, die er mit seinen Vorträgen, Büchern und Videos verdient, der Kommune abtreten. Dennoch konnten viele – abgesehen von Oshos Anhängern – spirituelle Erleuchtung und Luxus pur in ihrem Weltbild nicht so recht miteinander vereinigen.
Unklare Umstände
Die harmonische Zeit in der Kommune schien jedoch nicht von Dauer. Unklare Umstände – Streitigkeiten mit seiner Sprecherin Sheela, Verschwörungs- und Vergiftungstheorien durch die US Regierung, Verhaftung wegen Einwanderungsdelikten usw. – führten dazu, dass Osho die USA verließ und schließlich nach Poona zurückkehrte. 1988 erklärte er den Rajneeshismus für tot, wollte nicht mehr Bhagwan genant werden, sondern nahm – da er sich zunehmend mit dem Zen beschäftige – den Namen Osho an, ein respektvolle Anrede, die in Zen-Geschichten auftaucht. Schließlich verstarb er 1990.
Oshos Erbe
Oshos Ashram in Pune hat sich zum Osho International Meditation Resort, einem der populärsten Reiseziele Indiens, entwickelt. Das Meditation Resort empfängt jährlich etwa 200.000 Besucher. Es gibt weiterhin Osho-Zentren in der ganzen Welt, insbesondere in Deutschland, die nach wie vor florieren, auch wenn die Sanyassins längst ihre rote Kluft abgelegt haben. Zudem werden Oshos Vorträge und Initiationsgespräche weltweit vermarktet: alle Vorträge sind aufgezeichnet und als Bücher oder Videos veröffentlicht worden – in allen möglichen Sprachen.
Oshos Methode – durchaus umstritten
Osho war wohl gegen jedes Glaubenssystem. Die Grundlage seiner Lehre ist eine Erfahrungstheologie. Der Weg, selbst zu erfahren und dadurch zu Selbsterkenntnis und Erleuchtung zu gelangen, geht über die Meditation, das Feiern der Liebe und der Kreativität. Dabei habe Osho – so sagen seine Anhänger – eine eher undogmatische und unkonventionelle Einstellung gehabt. Lachen und Humor seien für ihn der höchste spirituelle Wert gewesen, Widersprüche kein Problem, sondern nur einander ergänzende Sichtweisen. Im Grunde sei er auch gegen den Begriff „Philosophie“ gewesen und hätte die Hoffnung ausgesprochen, dass die Widersprüche in seinen Werken es unmöglich machen würden, eine Philosophie daraus zu basteln.
Ehemalige Sanyassins berichten jedoch, dass Osho die völlige Unterordnung unter seinen Willen und die Einhaltung der strengen Kleidungsvorschriften verlangte – und vor allen Dingen die Aufgabe des gesamten bisherigen Lebens. Totale Abhängigkeit sei das Ziel seiner Lehre gewesen. Das wird von Uli Grandtner in seinem Sektenreport (München 1993) bestätigt:
"Die Folgen der praktizierten Lehre des Bhagwan sind psychische Veränderungen ungeheuerlichen Ausmaßes bei den Anhängern. Es gibt ehemalige Sanyassins, die von einem 'Experimentierfeld für Menschenversuche' sprechen. ... Hierbei wird ein Mensch durch völlige Loslösung von seinem bisherigen sozialen Umfeld total verunsichert und bekommt dann von der Sekte eine neue Identität. Dabei entstehen euphorische Gefühle - man gehört ja immerhin zu den vom Guru Erretteten. Oft wird durch Schlafentzug und Ernährungsumstellung die physische Abwehrkraft der Mitglieder soweit gesenkt, dass unabhängiges Denken gar nicht mehr möglich ist. All diese Vorgänge können nach Berichten ehemaliger Sanyassins auch der Bhagwan-Bewegung zugerechnet werden.“ Es gibt sogar ein Urteil des OVG Münster, das die Bezeichnung „destruktiver Kult“ für die Osho-Bewegung als zulässiges Werturteil 1991 bestätigte.
Osho – erleuchtet oder einfach nur clever?
Man weiß es wieder nicht, aber es lässt sich kaum verhehlen, dass eine gewisse Faszination von ihm ausgeht. Osho war auf jeden Fall ein „Provocateur par Excellence“, sozusagen das „Enfant terrible“ der Eso-Szene, der durchaus humorvoll und authentisch zu seinen Schwächen stand.
Quellen:
www.AGPF.de - www.osho.com - www.osho.de - www.oshotimes.de - www.oshouta.de - www.oshoverlag.de - www.religio.de/lex/Daten/B/bhagwan - www.relinfo.ch - www.wikipedia.de - www.sabon.org/oshomobile/index.html
Am Ende des achtgliedrigen Pfads wartet das Höchste: der Zustand der inneren Freiheit. Patanjalis Yoga-Sutras beschreiben diesen als die vollkommene Verschmelzung mit dem Objekt der Meditation. Das Empfinden für die eigene Identität löst sich auf. Es gibt zahlreiche weitere Umschreibungen für Samadhi: die Erkenntnis des wahren Selbst oder Erleuchtung, die Verschmelzung mit der Welt als Ganzem oder mit etwas Göttlichem. Innere Glückseligkeit, ein Zustand der absoluten Freiheit, der unabhängig von äußeren Umständen ist.
trayamantarangam purvebhyah
Im Vergleich mit den ersten Gliedern des Pfads sind die drei zuletzt genannten schwierig. (Yoga-Sutra 3.7.)
abhyasavairagyabhyam tannirodhah
Durch Üben und durch die Fähigkeit loszulassen, kann der Geist den Zustand von Yoga erreichen und aufrechterhalten. (Yoga-Sutra 1.12.)
Ähnlich wie in Patanjalis achtgliedrigem Pfad ist Samadhi, die innere Freiheit, auch das Ziel der Hatha-Yoga-Übungen. Die Hatha Yoga Pradipika beschreibt verschiedene Phänomene, die eintreten, wenn der Yogi befreit ist: Er ist „frei von allem Denken... kann Zeit transzendieren... kennt weder Geruch, noch Geschmack, noch Berührung noch Geräusch, noch sich selbst, noch andere... ist weder wach noch schläft er... kennt keine Hitze oder Kälte, Glück oder Unglück... schläft scheinbar im Wachzustand, ohne Ein- und Ausatmung... ist von keiner Waffe oder Macht dieser Welt verletzbar“ (Hatha Yoga Pradipika)
Der Weg ist das Ziel
Diese Ausführungen mögen genügen, um an dieser Stelle deutlich zu machen, dass auch der Weg des Hatha Yoga, ähnlich wie Patanjalis achtgliedriger Pfad, nicht unbedingt für die Ungeduldigen geeignet ist; denn er stellt einen äußerst langwierigen Weg dar, um den Zustand von Samadhi zu erreichen. Dennoch ist jeder einzelne Schritt in seine Richtung dazu geeignet, sich unabhängiger von äußeren Umständen zu machen und immer größere innere Gelassenheit in der Begegnung mit der Welt und all ihren Erscheinungen zu entwickeln.
Samyama umfasst die letzten drei Glieder des achtgliedrigen Pfades nach Patanjali, die sich ausschließlich mit dem Geist befassen. Dienen die anderen fünf Glieder des Yoga-Übungspfads dazu, den Geist zu beruhigen und ihn für den Weg zur inneren Befreiung vorzubereiten, dringt Samyama zum Kern vor: der Selbsterkenntnis.