Alphabetische Reihenfolge


Die Yamas, das erste Glied des achtgliedrigen Pfads nach Patanjali stellen so etwas wie einen ethischen Verhaltenskodex dar, nämlich ein sinnvoller Umgang mit seiner Umgebung. Patanjali kann daher in gewissem Sinn als einer der ersten Umweltschützer angesehen werden. Klimawandel, Ressourcenschwund, zunehmende gesundheitliche Probleme (physischer wie psychischer Natur) vieler Zeitgenossen, wachsende Gewaltbereitschaft und viele weitere Probleme der heutigen Zeit machen deutlich, wie aktuell die Ethik des Yoga ist.

Persönliches Wohlbefinden dank der Yamas

Das Einhalten der Yamas kann dazu führen, Harmonie mit sich und seiner Umwelt zu finden. Der Geist wird ruhiger, je weniger er sich mit den Belastungen des Lebens identifiziert. Je stärker die eigenen Absichten von den Yamas geprägt sind, desto mehr lässt sich eine Atmosphäre des Friedens um sich herum schaffen. Je mehr Positives jemand ausstrahlt, desto mehr Positives wird auch zurückkommen. Und je freier der Mensch von Begehrlichkeiten und Abhängigkeiten ist, desto größere innere Gelassenheit wird er verspüren. Und je größer die innere Gelassenheit ist, desto einfacher erscheint das eigene Leben und desto leichter lässt es sich mit den Unwägbarkeiten des Lebens umgehen.

Gewaltlosigkeit = Vegetarismus?

Im Zusammenhang mit Ahimsa wird heute unter Yogis vielfach das Thema Vegetarismus angeführt. Vegetarier zu sein, ist für viele Yogis eine Selbstverständlichkeit, aber ob dies ein Muss ist oder nicht, beurteilen Yogis durchaus unterschiedlich. Dennoch wird jeder, der Yoga praktiziert, im Laufe der Zeit ein stärkeres Bewusstsein und auch eine weitgreifendere Rücksichtnahme für alle Lebewesen entwickeln und so zunehmend auf sein Körpergefühl hören, ohne dabei irgendwelchen Dogmen folgen zu müssen.

Der Alltag – eine große Herausforderung

Im täglichen Leben ist es allerdings eine besondere Herausforderung, sich an die Yamas zu halten. Denn jeder Tag konfrontiert den Übenden bei vielerlei Gelegenheiten mit der Frage, wie weit sich die Yamas beachten lassen. Die wenigsten Menschen sind schließlich Heilige und finden es auch gar nicht erstrebenswert, solche zu sein. Daher bedarf es auch einer Portion Rücksicht sich selbst gegenüber, um mit Humor und Gelassenheit die eigenen Fortschritte, aber auch Rückschläge bei der Einhaltung der Yamas zu beobachten und diesen Weg als fortwährenden Prozess zu betrachten.